Wallmapu ist die Bezeichnung der Mapuche für das von ihnen bewohnte Gebiet, das heute offiziell Araucanía heißt und größtenteils zum Staatsgebiet von Chile gehört. Seit 400 Jahren ist die Wallmapu Schauplatz eines komplexen territorialen Konflikts zwischen Mapuche-Gemeinschaften, dem chilenischen Staat, transnationalen Forstunternehmen und den Nachkommen europäischer Siedler – darunter eine Schweizer Diaspora.
Wallmapu ex situ ist ein virtueller Raum in Form eines Zoom-Konferenzraums, ein real existierender Begegnungsraum, jedoch geographisch nicht verortbar. In Anlehnung an indigene Ontologien und Bruno Latours Parlament der Dinge treffen sich hier menschliche Vertreter nichtmenschlicher Akteure aus der Schweiz und Chile, um ihre Verstrickungen mit der Kolonialgeschichte von Wallmapu zu reflektieren – und um gemeinsam neue Erzählformen für diese Geschichte zu entwickeln.
Der virtuelle Konferenzraum wird als Zwischenraum genutzt, in dem traditionelle Grenzen und Hierarchien spekulativ überschritten und drängende Diskurse geführt werden können, für die in der realen Politik kein Platz ist.
Sprachen: Deutsch und Spanisch
Die Veranstaltung wird auch live gestreamt: https://www.wallmapu-ex-situ.net/stream
Konzept & künstlerische Leitung: Aldir Polymeris & Nina Willimann
Experten-Kernteam: Jose Cáceres Mardones, Mara Meier, Paula Baeza Pailamilla
Dramaturgische Begleitung: Johanna Hilari
Produktionsleitung: Produktionsdock / Elena Conradt
Besonderer Dank gilt: Francisco Ríos Araya, Rayén Daza Pilquinao, David Stark, Liv Zumstein
Koproduktion: Schlachthaus Theater Bern, Südpol Luzern, la_cápsula Zürich
Unterstützt von: Kultur Stadt Bern, SWISSLOS/Kultur Kanton Bern, COINCIDENCIA - Südamerikaprogramm der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, m2act - Migros-Kulturprozent Förder- und Vernetzungsprojekt für Darstellende Kunst